„Die Krankenhausreform muss dafür sorgen, dass das Pflegepersonal durch zusätzliches Personal entlastet wird“, mahnte Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats, anlässlich des auf Initiative der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ausgerufenen Aktionstages "Krankenhaus-Reform? So nicht!".
„Die geplante Reform wird das Personal in den Kliniken nicht entlasten", sagte Westerfellhaus vorab in Berlin. „Wir beruflich Pflegende wehren uns. Was wir brauchen sind mehr Mittel für Pflegende und nicht zusätzliche Belastungen."
Bundesweit seien seitens der Krankenhausträger in den letzten Jahren rund 50.000 Vollzeitstellen im Pflegedienst abgebaut worden. „Der Personalabbau hat Auswirkungen auf die Qualität der Pflege und damit negative Auswirkungen auf die Patientensicherheit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege arbeiten an ihrem Limit“, machte Westerfellhaus weiter deutlich.
Zuversichtlich stimme der jetzt bekannt gewordene Vorschlag der Bundestagsfraktionen von SPD und CDU/CSU, sagte Westerfellhaus weiter. Demnach sollen die Krankenhäuser zusätzliche 500 Millionen Euro als Pflegezuschlag für Pflegepersonal erhalten. „Der Vorschlag greift mit der Nachweispflicht der Krankenhäuser für die Kosten des Pflegepersonals ein wesentliches Ziel des Deutschen Pflegerats auf“, betonte Westerfellhaus. „Ausdrücklich begrüßen wir auch, dass künftig der Personalabbau in Krankenhäusern bestraft werden soll.“
„Setzen Sie diesen Vorschlag für eine bessere Finanzierung der Personalkosten in den Krankenhäusern unverzüglich um“, forderte Westerfellhaus. „Er ist ein erster kleiner Schritt für mehr Pflegepersonal. Weitere größere Schritte sind nötig.“ Als Sofortmaßnahme für die Entlastung der professionellen Pflege und zur Sicherstellung der Patientensicherheit seien jährlich rund 2,5 Milliarden Euro an zusätzlichen Finanzmitteln für die Krankenhäuser nötig. „Der Gesetzentwurf sowie der Vorschlag der Bundestagsfraktionen von SPD und CDU/CSU sind davon nach wie vor weit entfernt“, weist Westerfellhaus hin.